Atemwegserkrankungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei Pferden – und sie werden oft unterschätzt. Dabei beeinflussen sie nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden des Tieres. In diesem Beitrag erfährst du, woran du Atemwegserkrankungen erkennst, welche Ursachen es gibt und wie du dein Pferd bestmöglich unterstützt.
Häufige Atemwegserkrankungen beim Pferd
Zu den typischen Erkrankungen der Atemwege zählen:
Frühe Symptome wie Husten, Nasenausfluss oder eine erhöhte Atemfrequenz sollten ernst genommen werden – vor allem, wenn sie regelmäßig auftreten.
Ursachen: Warum erkranken Pferde an den Atemwegen?
Die Ursachen sind vielfältig, oft spielt die Haltungsform eine entscheidende Rolle. Häufige Auslöser sind:
Insbesondere im Winter, wenn viele Pferde weniger draußen sind, steigt das Risiko für Atemwegsprobleme.
Diagnose und tierärztliche Behandlung
Ein Tierarzt kann mithilfe von Abhören, Endoskopie und gegebenenfalls Röntgen oder Laboruntersuchungen die genaue Ursache feststellen. Die Behandlung richtet sich nach der Diagnose – sie reicht beispielsweise von schleimlösenden Medikamenten über Inhalationen bis hin zu langfristiger Umstellung der Haltung und Fütterung.
Atemwegserkrankungen vorbeugen: Was Sie tun können
Prävention ist entscheidend. Achten Sie auf:
EquiNebulus – effektive Inhalation für Ihr Pferd
Die Inhalation ist eine bewährte Methode, um die Atemwege gezielt zu unterstützen. EquiNebulus bietet Ihnen ein hochwertiges, sicheres und leicht anzuwendendes Inhalationssystem, das speziell für Pferde entwickelt wurde. Ob zur Vorbeugung oder als begleitende Maßnahme bei bestehenden Erkrankungen – Ihr Pferd profitiert von einer gezielten, tiefenwirksamen Anwendung.
In nahezu jedem Pferdestall gibt es Tiere, die unter chronischen Atemwegsproblemen leiden. Oftmals existiert bereits eine tierärztliche Diagnose, die dann mit Begriffen wie COB, COPD, RAO, IAD oder schlicht Stauballergie benannt wird. Doch was bedeuten diese Abkürzungen eigentlich genau? Wo liegen die Unterschiede – und woran erkenne ich, ob mein eigenes Pferd betroffen ist? In diesem Beitrag möchten wir die wichtigsten Fragen rund um diese weit verbreiteten Lungenerkrankungen beantworten.
Equines Asthma – Der heutige Überbegriff
Der Begriff Equines Asthma hat sich in der Fachwelt als Sammelbezeichnung für chronisch-entzündliche Atemwegserkrankungen beim Pferd durchgesetzt. Er umfasst verschiedene klinische Erscheinungsformen, die früher unter unterschiedlichen Namen geführt wurden. Auch Pferde in Offenstall- oder Weidehaltung können betroffen sein – die Krankheit ist keine reine „Boxenproblematik“.
Ursachen und Entstehung
Equines Asthma ähnelt dem menschlichen Asthma in vielen Punkten. Die Erkrankung kann durch eine genetische Veranlagung begünstigt werden, entsteht aber häufig durch wiederholten Kontakt mit Schadstoffen wie:
Da die Symptome oft durch Staub ausgelöst werden, sprechen viele im Alltag auch von einer Stauballergie – wobei es sich medizinisch gesehen um eine allergieähnliche Entzündungsreaktion handelt.
Von „Dämpfigkeit“ bis COPD – die Entwicklung der Begrifflichkeiten
In der Vergangenheit wurden chronische Lungenerkrankungen beim Pferd unter verschiedenen Namen zusammengefasst:
Wann sollte man aufmerksam werden?
Ein Pferd mit equinem Asthma zeigt oft:
Diese Symptome sind Warnzeichen und sollten tierärztlich abgeklärt werden – je früher, desto besser.
Formen des Equinen Asthmas: RAO und IAD im Überblick
Chronische Atemwegserkrankungen beim Pferd werden heute unter dem Oberbegriff Equines Asthma zusammengefasst. Dabei unterscheidet man zwei Hauptformen, die sich in Schweregrad, Symptomen und Verlauf deutlich unterscheiden: RAO (Recurrent Airway Obstruction) – die schwere Form – und IAD (Inflammatory Airway Disease) – die mildere Ausprägung.
RAO – Schwere Form des Equinen Asthmas
RAO betrifft vor allem ältere Pferde, meist ab einem Alter von etwa 10 Jahren. Charakteristisch ist eine wiederkehrende, teils schubweise Verengung der unteren Atemwege durch Schleimbildung, Entzündung und Verkrampfung der Bronchien. Dabei kommt es zu:
Die Lunge reagiert überempfindlich auf Umweltreize wie Schimmelsporen, Staubpartikel, bakterielle Rückstände oder in manchen Fällen auch Pollen – oft vergleichbar mit allergischen Reaktionen. Diese Reizüberempfindlichkeit führt zu einem gestörten Gasaustausch, weil die Luft die Lungenbläschen nur noch erschwert erreicht.
Bei ausgeprägtem Verlauf erhöht sich der Atemwiderstand erheblich – in manchen Fällen um das bis zu 16-Fache. Das Pferd kompensiert die erschwerte Atmung mit der sogenannten Bauchpresse: Es setzt verstärkt die Bauchmuskulatur ein, was langfristig zur Ausbildung der typischen Dampfrinne führt.
Langfristige Folgen: Lungenumbau (Remodelling)
Bleibt RAO unbehandelt oder tritt immer wieder auf, verändert sich das Lungengewebe dauerhaft. Es kommt zu:
Dieses sogenannte Remodelling gilt als irreversible Schädigung – vergleichbar mit einer Vernarbung der Atemwege. Dadurch verliert die Lunge dauerhaft an Funktion, was auch durch Medikamente nicht rückgängig gemacht werden kann.
Anzeichen einer Atemwegskrise (Exazerbation)
Ein akuter RAO-Schub zeigt sich oft durch:
Solche Verschlechterungen treten häufig nach Umstellungen in Haltung oder Fütterung auf – z. B. bei schlechter Heuqualität oder Rückkehr vom Offenstall in die Boxenhaltung. Nasenausfluss ist möglich, wird aber nicht immer sichtbar, da viele Pferde den Schleim abschlucken. Auffälliges Schlecken nach dem Husten kann ein indirekter Hinweis sein. Falls Schleim zu sehen ist, ist er meist zäh, weißlich oder gelblich gefärbt.
IAD – Die mildere Form des Equinen Asthmas
IAD betrifft häufig jüngere Pferde, kann aber in allen Altersgruppen auftreten. Die Auslöser ähneln denen der RAO – Umweltfaktoren wie Staub oder Mikroorganismen stehen im Verdacht. Auch Infektionen durch Bakterien oder Viren werden als mögliche Ursachen diskutiert.
Im Gegensatz zur RAO leiden Pferde mit IAD nicht unter Atemnot in Ruhe. Es gibt keine starke Bronchienverkrampfung, weshalb die Symptome oft weniger auffällig sind:
Der Schleim ist bei IAD dünnflüssiger und wird ebenfalls häufig abgeschluckt, weshalb er selten zu sehen ist. In manchen Fällen tritt weißlicher Nasenausfluss nach Bewegung auf. Interessanterweise sind die Beschwerden bei warmem Wetter oft stärker ausgeprägt als bei kühlen Temperaturen.
Ohne angemessene Behandlung kann sich IAD im Laufe der Zeit zu einer RAO entwickeln – insbesondere bei ungünstiger Haltung oder mangelnder Staubkontrolle.
Fazit:
Sowohl RAO als auch IAD sind ernstzunehmende Erkrankungen, die durch konsequente Haltung, gute Luftqualität und gezielte Therapie – z. B. mit Inhalation – kontrolliert werden können. Eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel, um bleibende Schäden zu vermeiden.
Diagnostische Verfahren bei Equinem Asthma
Die sichere Diagnose von Equinem Asthma erfordert eine Kombination moderner tiermedizinischer Untersuchungsmethoden. Je nach Symptomatik und Verdachtsgrad kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:
Bronchoskopie: Bei dieser endoskopischen Untersuchung wird ein flexibles Instrument über die Luftröhre bis in die Bronchien eingeführt. Dabei lassen sich Schwellungen der Bronchialschleimhaut sowie Menge und Konsistenz des Schleims direkt beurteilen. Zusätzlich kann Schleim für eine zytologische Untersuchung (mikroskopische Analyse der Zellen) entnommen werden. Besteht der Verdacht auf eine bakterielle Infektion, kann die Probe auch mikrobiologisch untersucht werden, um Krankheitserreger zu identifizieren.
Bronchoalveoläre Lavage (BAL): Die BAL ist die präziseste Methode zur Diagnose von Equinem Asthma. Dabei wird sterile Flüssigkeit tief in die kleinen Bronchien und Lungenbläschen eingebracht und anschließend wieder abgesaugt. Die enthaltenen Zellen geben Aufschluss über Art und Ausmaß der Entzündung. Vor allem die Verteilung der Immunzellen hilft dabei, den Schweregrad und die Form der Atemwegserkrankung (z. B. RAO oder IAD) einzuordnen.
Ultraschalluntersuchung: Mit Hilfe von Ultraschall kann der Tierarzt andere Ursachen für Atemprobleme ausschließen, wie zum Beispiel bakterielle Infektionen, Pilzerkrankungen oder Lungenödeme. Diese Methode eignet sich vor allem zur Beurteilung der äußeren Lungenbereiche.
Röntgendiagnostik: Das Röntgenbild liefert Informationen über strukturelle Veränderungen in der Lunge, die typisch für fortgeschrittenes Equines Asthma sind. Besonders bei chronischen Fällen zeigt sich das sogenannte Remodelling, also die Umgestaltung des Lungengewebes durch dauerhafte Entzündung.
Lungenbiopsie: In seltenen, besonders schweren Fällen kann eine Gewebeprobe aus der Lunge entnommen werden. Die histologische Untersuchung erlaubt Rückschlüsse auf das Ausmaß der Gewebeveränderung und kann zur Prognoseeinschätzung beitragen.
Behandlung von Equinem Asthma
Im Mittelpunkt jeder Therapie steht die Vermeidung der auslösenden Reizstoffe – allen voran aerosolierte Partikel wie Staub, Schimmelsporen und Gase. Diese sogenannten Trigger müssen so weit wie möglich aus der Umgebung des Pferdes entfernt werden. Das gelingt nur durch eine gezielte Anpassung der Haltungsbedingungen – man spricht auch von Haltungsoptimierung.
Frische Luft und staubarme Haltung
Ein gut belüfteter, trockener Stall ohne Luftzug ist die Grundlage. Noch wichtiger ist jedoch die Reduktion von Staubquellen im direkten Umfeld des Pferdes. Bewährt haben sich folgende Maßnahmen:
Häufige Fehler – das sollte vermieden werden
Besonders problematisch sind:
Inhalationstherapie – Salzlösung oder Medikamente
Bei Pferden mit Equinem Asthma kommen zwei grundsätzliche Formen der Inhalationstherapie zum Einsatz:
Inhalation mit Salzlösungen: Bei dieser Methode wird mit isotonischer Kochsalzlösung oder Emser Sole inhaliert, um den Schleim in den unteren Atemwegen zu verflüssigen. Auch wenn wissenschaftliche Studien bislang keinen direkten therapeutischen Effekt auf die chronisch entzündete Pferdelunge bestätigen konnten, zeigen praktische Erfahrungen ein anderes Bild:
Wird regelmäßig und ausreichend inhaliert – etwa mit einem speziell für Pferde entwickelten Inhalationsgerät oder in einer Salzkammer – lässt sich der Schleim oft effektiv lösen. Die Pferde atmen anschließend freier und zeigen deutlich mehr Wohlbefinden. Alternativ kann auch ein Aufenthalt an der Nordsee unterstützend wirken, insbesondere bei chronisch belasteten Pferden.
Inhalation von Medikamenten: Müssen Medikamente wie Kortikosteroide langfristig verabreicht werden, bietet die inhalative Anwendung große Vorteile:
Der Wirkstoff gelangt gezielt in die Lunge – genau dorthin, wo er gebraucht wird – während der restliche Körper kaum belastet wird. Das ist besonders wichtig für Pferde, die anfällig für Hufrehe sind.
Zudem ermöglicht die Inhalation eine sehr individuelle Behandlung: Ähnlich wie bei Menschen mit Asthma kann das Pferd je nach Bedarf therapiert werden – gezielt, wiederholbar und dosiert. So lässt sich die Erkrankung langfristig besser kontrollieren.
Fazit:
Ob Schleimlösung durch Sole oder gezielte Medikamentengabe – die Inhalation ist ein zentraler Bestandteil in der Behandlung von Equinem Asthma. Mit dem passenden Inhalationssystem kann sie effektiv, schonend und pferdegerecht durchgeführt werden.
Hinweis:
Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keinesfalls die tierärztliche Untersuchung oder Behandlung. Bei Verdacht auf eine Atemwegserkrankung oder anderen gesundheitlichen Auffälligkeiten sollte das Pferd unbedingt einem Tierarzt vorgestellt werden. Nur eine fachgerechte Diagnose und individuelle Therapie durch einen Tierarzt kann eine sichere und wirksame Behandlung gewährleisten.
© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.